Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2026

1.Solide Finanzen- Bürgernahe Verwaltung ist was zählt!
Unsere Kommunen im Vogelsbergkreis sind Orte des Zusammenlebens – Heimat, Lebensraum und Fundament unserer Demokratie. Sie sorgen für gute Infrastruktur, Bildung und eine
Grundversorgung. Sie tragen das Ehrenamt und sind erste Ansprechpartner für die Bürger.
Doch die Landesregierung lässt die hessischen Kommunen im Stich. Immer mehr Bürger-
meister schlagen Alarm: Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur
Wand, Soziale Aufgaben und Kinderbetreuung steigen und steigen, aber die finanziellen
Mittel stagnieren. Auch der Vogelsbergkreis hat zu viele finanzielle Lasten zu tragen, vom Sozialbereich bis zur Gesundheitsversorgung. Dem stehen nur unzureichende Zuweisungen von Land und Bund gegenüber. Der sogenannte kommunale Finanzausgleich verfehlt sein Ziel und berücksichtigt nach wie vor nicht den Faktor großer Flächen in den ländlichen Kommunen und Landkreisen, das starre Festhalten an der Einwohnerzahl als Bemessungsgrundlage zur Verteilung der finanziellen Mittel führt zu einer dauerhaften Benachteiligung des Vogelsbergkreises.
Deshalb kommt es zwangsläufig zu einer Erhöhung der Kreisumlage, die wiederum zu Steuererhöhungen in den Kommunen führt, auf die aber keine besseren Leistungen
folgen. Diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen!
Während Land und Bund entscheiden, soll die Kommunalpolitik umsetzen und zusätzlich
die finanziellen Lasten tragen. Schwindet die kommunale Handlungsfähigkeit, schwindet
auch das Vertrauen in den Staat. Dauerhafte Steuererhöhungen und Leistungsabbau
bedrohen Lebensqualität, gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit die Stabilität
unserer Demokratie.
Wir fordern:
- Eine komplette Kostenübernahme der zu erbringenden Leistungen durch Bund und Land für den Vogelsbergkreis
- Eine Reform des kommunalen Finanzausgleichs, die einen Flächenfaktor beinhaltet
- Eine transparente und klare Bemessungsgrundlage für die Einwohnerzahlen in der Region
Gleichzeitig erleben die Menschen einen aufgeblähten Verwaltungsapparat. Vor 5 Jahren stellten wir die Forderung „Per App aufs Amt“. Leider ist dies immer noch aktuell! Prozesse sind nur teilweise oder gar nicht digitalisiert. Zu oft enden Verwaltungsprozesse dann doch wieder mit dem klassischen Papierausdruck. Gleichzeitig darf die Digitalisierung aber auch kein Selbstzweck sein- es bedarf dringend einer klaren Strategie und der Prüfung auf die Sinnhaftigkeit. Die Freien Demokraten haben immer wieder Anträge im Kreistag eingebracht, um den Vogelsbergkreis zu einer Vorreiterregion der Digitalisierung zu machen- leider wurden diese stets durch die Koalition aus CDU und SPD abgelehnt, mit der Begründung man arbeite daran! Hier ist leider viel zu wenig passiert!
Wir dagegen wollen den Vogelsbergkreis zur digitalen Vorreiterregion machen – mit smarten Städten, digitalen Bürgerdiensten und freien Datenräumen. Der Vogelsbergkreis soll hier als Innovationstreiber agieren von digitalen Anträgen bis zu KI-gestützter Verwaltung. Dabei muss Verwaltung auch einmal neu gedacht werden. Homeoffice, Großraumbüros, flache Hierarchien und ein modernes Arbeitsumfeld dürfen keine Fremdworte mehr sein.
Wir fordern:
- Eine umfassende Digitalisierungsstrategie für die Kreisverwaltung
- Den Vogelsbergkreis zu einer Modellregion für eine moderne, bürgernahe und digitale Verwaltung zu machen
- Eine konsequente Aufgabenkritik der Kreisverwaltung und Konzentration auf die wesentlichen Verwaltungsaufgaben. Dabei sollen durch Outsourcing von Leistungen und Heben von Synergieeffekten Ressourcen eingespart werden, die in den Aufbau der Modellregion fließen können.
2. Jedes Kind ist ein Talent- Bildung ist was zählt!
Nur wenn wir jedes Kind bestmöglich fördern, können wir im Vogelsbergkreis zukunftsfähig bleiben. Niemand darf zurück bleiben- wir brauchen alle Kinder, denn sie sind die Handwerker, Fachkräfte und Akademiker von morgen! Deshalb fängt gute Bildung schon bei der KiTa an, wo unsere Kommunen dringend Unterstützung von Land und Bund bei den Kosten benötigen, aber auch beim Personal. Wir fordern eine familienfreundliche Politik in jeder Kommune!
Wir wollen den eingeschlagenen Weg der Schulsanierungen im Vogelsbergkreis fortsetzen, damit wir zur Bildungsregion Nummer 1 in Hessen werden. Dazu gehören baulich top ausgestattete Schulen: vom Klassenzimmer bis zur Toilette. Auch die Bedürfnisse beeinträchtigter Schüler sind im Rahmen der Inklusion zu berücksichtigen.
Selbstverständlich gehört für uns auch eine Grundschule pro Gemeinde zur Bildungsregion Vogelsberg, ebenso wie unsere Berufsschulzentren in Alsfeld und Lauterbach, die dringend einer weiteren Aufwertung durch das Land Hessen bedürfen. Hier sind auch die Standards bei den Klassengrößen flexibler anzuwenden, um das Angebot bei uns im ländlichen Raum zu erhalten. Ebenso wichtig sind unsere Gymnasien in Alsfeld und Lauterbach und unsere Gesamtschulzentren im Umland. Hier wollen wir dafür sorgen, dass unseren Schülern immer eine bestens ausgestattete Lernumgebung zur Verfügung steht. Dazu gehört auch die digitale Ausstattung der Schulen mit Glasfaseranschluss, W-LAN, digitalen Netzwerken wie IServ, festen und mobilen Endgeräten und digitaler Präsentationssoftware. Hier ist mehr Mut und kreative Ideenfindung gefragt, um unsere Schulen voran zu bringen. Bei allen technischen Hilfsmitteln stehen für uns jedoch auch immer die Lehrerinnen und Lehrer im Mittelpunkt des Lerngeschehens. Sie verdienen die beste Unterstützung von uns allen und den Freiraum, ihren Lehrauftrag bestmöglich zu erfüllen.
Auch der Bereich der Erwachsenenbildung im Rahmen von Volkshochschule und Hessencampus gehört für uns zur Bildungsregion Vogelsberg und ist entsprechend auszustatten.
Wir fordern:
- Eine konsequente Fortführung der Sanierungsoffensive an den Schulstandorten
- Fertigstellung der Oberwaldschule Grebenhain und ein bauliches Konzept für die Gesamtschule Mücke
Die Freien Demokraten setzen sich für den Erhalt des bisherigen Niveaus der Gesundheitsversorgung im Kreis ein. Leider werden viele Entscheidungen hierzu auf Landes- und Bundesebene getroffen. Die Versorgung mit Hausärzten, Fach- und Kinderärzten hier im ländlichen Raum ist für uns essentiell. Deshalb unterstützen wir auch den Ansatz, Medizinstudenten finanziell zu unterstützen, um sie später für die Region zu gewinnen.
3. Wenn mal was ist- Gesundheit ist was zählt!
Auch das Kreiskrankenhaus in Alsfeld ist für uns ein essentieller Faktor in der Gesundheitsversorgung in der Region, zusammen mit den Häusern in Lauterbach und Schotten.
Wir hätten uns beim Neubau des Kreiskrankenhauses in Alsfeld von Anfang an mehr Transparenz gewünscht. Das die Finanzierung durch eine Förderung des Landes nun sichergestellt ist, ist eine gute Nachricht. Nun ist es Aufgabe der Kommunalpolitik, die Weichen so zu stellen, dass das Krankenhaus auch nach der Krankenhausreform des Bundes zukunftsfähig ist und sich selbst wirtschaftlich tragen kann- der Vogelsbergkreis kann hier nicht dauerhaft die Verluste ausgleichen.
Wir fordern:
- Eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser durch Land und Bund
- Eine medizinische und wirtschaftliche Ausrichtung des Kreiskrankenhauses Alsfeld, die es ermöglich dauerhaft ohne Zuschüsse des Vogelsbergkreises auszukommen
- Ausbau der hausärztlichen Versorgung durch Landärzte strukturell attraktiv gestalten – das schafft zugleich Arbeitsplätze
- Mobile medizinische Dienste und regelmäßige Hausbesuche
- Sinnvolle Förderung ambulanter Pflegedienste und Tagespflegeeinrichtungen
- Unterstützung für pflegende Angehörige (z. B. durch Schulungen und Entlastungsangebote)
- Digitale Gesundheitsangebote und Telemedizin leicht nutzbar gestalten.
4. Ohne Moos nix los- Wirtschaft ist was zählt!
Ohne wirtschaftliche Entwicklung lässt sich die Region nicht weiter entwickeln. Deshalb sind Infrastruktur, Gewerbeflächen und der Abbau bürokratischer Hürden von immenser Bedeutung. Der weitere Ausbau und vor allem die Instandsetzung unseres Straßen- und Schienennetzes im Vogelsberg sind von zentraler Bedeutung. Auch die digitale Infrastruktur muss weiterhin gestärkt werden. Die Kommunen sind die Keimzellen dieser Entwicklungen und brauchen mehr Freiheit bei der Ausweisung von Gewerbeflächen. Die Regionalplanung darf hier nicht zu sehr einengen.
Wir Freie Demokraten wollen Denkmäler schützen, nicht Bauruinen. Hierfür wollen wir den Denkmalschutz in Hessen von überflüssiger Bürokratie befreien und stärker auf das Wesentliche konzentrieren. Entscheidungen sollen künftig verbindlich auf der kommunalen Ebene getroffen werden – das Landesamt für Denkmalpflege wird angehört, blockiert aber nicht länger Projekte. Gemeinden soll mit Zustimmung der Eigentümer die Möglichkeit erhalten, im Einzelfall die Denkmaleigenschaft aufzuheben, wenn kein besonderer Denkmalwert besteht und das Ortsbild nicht beeinträchtigt wird. Damit schaffen wir mehr Planungssicherheit, stärken die kommunale Selbstverwaltung und verhindern wirtschaftliche Stagnation.
Neben gut ausgebauten und schlaglochfreien Straßen ist ein funktionierender ÖPNV wichtig für viele Arbeitnehmer, aber auch für junge Menschen und Senioren.
Die Freien Demokraten wollen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum
zukunftsfähig gestalten. Mit On-Demand-Verkehren und flexiblen Mobilitätsangeboten sollen
diese Ziele erreicht werden, da ein flächiger ÖPNV-Ausbau mit derzeitigen Mitteln nicht erreichbar und finanzierbar ist!
Ziel ist ein effizienter, digital unterstützter Nahverkehr, der individuelle Bedürfnisse berücksichtigt, den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel erleichtert und die Lebensqualität in ländlichen Regionen nachhaltig erhöht!
Wir fordern:
- Die Fertigstellung aller geplanten Umgehungsstraßenprojekte im Vogelsbergkreis wie z. B. die B254 bei Wartenberg
- Eine Sanierungsoffensive bei Land- und Kreisstraßen
- Eine Ertüchtigung der Vogelsbergbahn und entsprechende Verhandlungen mit den zuständigen Stellen
- Schließen von vorhandenen Lücken bei Mobilfunk und Glasfaserversorgung
- Mehr Freiheiten für die Kommunen bei der Ausweisung von Gewerbeflächen und aktive Beratung durch den Landkreis bei interkommunalen Projekten
- Eine Neugestaltung des Denkmalschutzes in Hessen mit Augenmerk auf die Bedürfnisse des ländlichen Raumes
- Pilotprojekte bei On-Demand-Verkehren und digitalen Angeboten (Mitfahr-App) durch den Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) als regionalem Verkehrsträger
5. Ländlicher Raum- die Nutzung ist was zählt!
Der Vogelsbergkreis wird von der Landwirtschaft geprägt. Sie trägt wesentlich zu der Lebensqualität bei, ist Grundlage unserer Kulturlandschaft und ist stabiler Teil der regionalen Wertschöpfung. Wir werden die Landwirtschaft stärken. Das kann nicht mit ideologisch unterfütterten Projekten geschehen.
Um die gewünschte Weidehaltung zu realisieren muss der Wolf bejagt werden können. Wir schaffen Rahmenbedingungen für aktive, erfolgreich wirtschaftenden Betriebe.
Landwirte, Jäger und Angler sollen stärker als Partner im Naturschutz angesehen werden. Wir brauchen im Vogelsbergkreis keine zusätzlichen Organisationen.
Zukunftsorientierte Landwirtschaft nutzt den technischen Fortschritt auch im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung.
Wir fordern:
- die Reduzierung von Bürokratie und übermäßiger Regulierung. Die Verwaltung hat Spielräume im Interesse der wirtschaftenden Menschen zu nutzen. Das Verbot der Glyphosatanwendung in Wasserschutzgebieten ist fachlich nicht zu begründen.
- Die stärkere Einbindung unserer Landwirte in bestehende Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen unserer Landschaft (z.B. beim Naturschutzgroßprojekt).
- Die Nutzung von Grünabfall in landwirtschaftlichen Biogasanlagen.
- Die Bejagung von Wolf und Kormoran, um Weidetierhaltung und Fischerei zu stärken.
- Die intensive Bejagung des Waschbären im Rahmen eines Pilotprojektes mit wissenschaftlicher Begleitung, um die Schäden deutlich zu verringern und gefährdete Vogel- und Amphibienarten zu fördern.
6. Wir sind voller Energie- die Vernetzung ist was zählt!
Der Vogelsbergkreis ist bei erneuerbaren Energien gut aufgestellt Er ist maßgeblich an der OVAG beteiligt. Aber gerade hier bleiben Möglichkeiten ungenutzt!
Projektierer von erneuerbaren Anlagen, Genossenschaften oder Stadtwerke bieten Stromverbrauchern im Umfeld von Anlagen einen deutlich vergünstigten Strompreis an. Das wird von der OVAG bisher nicht angeboten!
Wir fordern:
- Einführung günstigerer Stromtarife im Umfeld von Windkraftanlagen der OVAG
- Einführung smarter Stromzähler im Netz der OVAG, um den Kunden Preissenkungen vom Strommarkt weiterzugeben
- Investitionen in Stromspeicher durch die OVAG und Vernetzung mit bestehenden Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen
- Teilhabe der Region am geplanten Wasserstoffpipelinenetz des Bundes.
7. Sicherheit in jeder Lage- das Gefühl ist was zählt!
Erfreulicherweise liegt der Vogelsbergkreis stets in den unteren Rängen bei der Hessischen Kriminalstatistik und die Aufklärungsrate von Verbrechen ist hoch. Trotzdem hat das Sicherheitsgefühl der Bürger in den vergangenen Jahren gelitten. Bedrohungen des ganzen Landes durch den Krieg in Europa, ungeordnete Migration und fehlende Präsenz von Sicherheitskräften haben hierzu geführt. Die Freien Demokraten setzen sich für eine stärkere Resilienz in der Bevölkerung gegenüber solchen Krisen, mehr Ordnung in der Migrationsfrage und stärkere Präsenz von Sicherheitskräften in der Region ein.
Wir fordern:
- Stärkung des Katastrophenschutzes im Vogelsbergkreis
- Aufklärungskampagnen zum Verhalten bei Krisen und Katastrophenfällen und eine stärkere zivil-militärische Zusammenarbeit
- Aktives Eintreten des Landkreises für Bundeswehrstandorte im Kreisgebiet
- Transparente Politik beim Thema Migration! Keine Sammelunterkünfte gegen den Willen der Bevölkerung vor Ort!
- Weiterentwicklung der Bezahlkarte für Geflüchtete- Grundsatz: Sach- vor Finanzleistungen
- Stärkung der Polizeipräsenz im Kreisgebiet. Durchgängige Besetzung der Polizeiposten Schotten und Schlitz und erhöhtes Streifenaufkommen.
8. Golden Oldies- aktive Teilhabe und Unterstützung im Alter ist was zählt!
Gerade im Alter sind die Menschen im ländlichen Raum auf ein breites Angebot an Pflege- und Unterstützungsmaßnahmen angewiesen, wie schon im Gesundheitskapitel aufgeführt. Aber auch darüber hinaus haben ältere Menschen spezielle Bedarfe bei Mobilität, sowohl räumlich, als auch digital. Auch Wohnen und soziale Teilhabe sind wichtige Punkte.
Wir fordern:
- Einrichtung seniorengerechter Rufbus- und Bürgerbus-Systeme, die selbstverständlich auch von anderen Generationen genutzt werden sollen
- Subventionierte Taxigutscheine für Menschen über 70 Jahre (erhältlich bis zu einem bestimmten Einkommen)
- Barrierefreier Ausbau von Haltestellen und Gehwegen, die gut beleuchtet sind, sofern noch nicht geschehen
- Schulungsangebote für Smartphone, Internet & Co.
- Sinnvolle Förderung von barrierefreiem Umbau bestehender Häuser und Wohnungen
- Mehrgenerationenhäuser und altersgerechte Wohngemeinschaften unterstützen
- Dorf nahe Seniorenwohnungen statt Pflegeheim auf der „grünen Wiese“
- Bei der Entstehung von privaten Mehrgenerationenhäusern (Wohnen gegen Hilfe etc.) beratend unterstützen
- Weitere Unterstützung von Nachbarschaftshilfe und Besuchsdiensten
- Kostenlose oder vergünstigte Teilnahmemöglichkeiten an Veranstaltungen (erhältlich bis zu einem bestimmten Einkommen)
- Weitere Programme zur Prävention von Betrug an älteren Menschen (z.B. an der VHS)
- Hausnotrufsysteme fördern und bekannt machen
- Seniorenbeiräte in jeder Kommune etablieren und stärken um eine größere Beteiligung älterer Menschen bei Gemeindeentwicklungsprozessen zu erreichen
9. Kultur ist Leben- die Vernetzung ist was zählt!
Für die Freien Demokraten ist Kultur ein zentraler Bestandteil der freiheitlichen Gesellschaft. Sie schafft Identität, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eröffnet individuelle Chancen – unabhängig vom Wohnort. Unser Ziel ist es, den Vogelsbergkreis kulturell weiter zu beleben, Barrieren abzubauen und kreative Potenziale zu fördern. Teilhabe an Kultur darf nicht von der Lage des Wohnorts abhängen. Deshalb setzen wir auf Vielfalt, Freiheit und faire Rahmenbedingungen. Wir wollen eine moderne, flächendeckende Infrastruktur auch für die Kultur im ländlichen Raum. Kultureinrichtungen wie Bibliotheken, Museen, Musik- und Volkshochschulen sollen in ihrer digitalen und baulichen Ausstattung unterstützt werden. Mobile Angebote – etwa Kultur-Busse, Pop-up-Ausstellungen oder regionale Tourneetheater – schaffen flexible Zugänge. Breitbandinternet und gute Verkehrsanbindungen sind für uns unverzichtbare Grundlagen, um kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Das kulturelle Leben auf dem Land wird wesentlich vom Ehrenamt getragen. Wir wollen bürokratische Hürden senken, einfache Förderverfahren schaffen und digitale Verwaltungstools verbreiten. Vereine, Chöre, Theatergruppen oder Kulturinitiativen sollen mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit haben, statt Vorschriften wälzen und überflüssige Formulare ausfüllen zu müssen. Fördermittel wollen wir unkompliziert, transparent und projektorientiert vergeben, damit auch kleinere Initiativen profitieren. Kulturelle Vielfalt entsteht durch Freiheit. Die Freien Demokraten setzen auf eine Kulturpolitik, die Kreativen Raum lässt, statt Inhalte zu steuern. Künstlerinnen und Künstler sollen unabhängig arbeiten können, auch abseits großer Städte. Wir unterstützen unabhängige Kulturzentren, Ateliers, Proberäume und Off-Szene-Strukturen. Regionale Kultur darf nicht verstauben – sie soll sich entwickeln, wachsen und neue Impulse aufnehmen. Kreativwirtschaft ist ein starker Innovationstreiber – auch im ländlichen Raum. Wir wollen Gründerinnen und Gründer aus Kultur- und Medienberufen unterstützen, etwa durch Co-Working-Spaces, Kreativlabore oder steuerliche Erleichterungen für kleinere Betriebe. Kooperationen zwischen Unternehmen, touristischen Akteuren und Kulturschaffenden erhöhen die Sichtbarkeit regionaler Angebote und stärken die lokale Wertschöpfung. Wir setzen auf digitale Technologien, um Kultur zugänglich zu machen. Digitale Archive, Online-Ausstellungen oder virtuelle Kurse ermöglichen Teilhabe unabhängig vom Ort. Schulen und andere Kultureinrichtungen sollen gemeinsam digitale Medienkompetenz fördern. Gleichzeitig soll die Digitalisierung nicht analoge Kultur ersetzen, sondern ergänzen – etwa durch hybride Veranstaltungen oder digitale Ticketing-Systeme.
Die Freien Demokraten wollen Kindern und Jugendlichen frühzeitig Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen. Musik- und Kunstschulen müssen gestärkt werden, ebenso Kooperationen mit Schulen und Jugendzentren. Projekte wie Jugendkunsttage, regionale Wettbewerbe oder Makerspaces fördern Talente und Begeisterung. Die kulturelle Bildung soll keine Frage des Einkommens oder der mangelnden Zugänglichkeit sein.
Unser Ziel ist ein lebendiger, vielfältiger und moderner kultureller ländlicher Raum, in dem Freiheit, Kreativität und Engagement beste Rahmenbedingungen finden. Kultur ist keine Last, sondern eine Zukunftschance – und wir wollen sie für alle Menschen öffnen.
Wir fordern:
- Stärkere Unterstützung von Museen und Volkshochschule bei baulicher und digitaler Ausstattung
- Ausdünnen des Förderdschungels bei kulturellen Angeboten und einfach gestrickte und niedrigschwellige Förderprogramme
- Aktive Unterstützung der Kreativwirtschaft durch den Vogelsbergkreis
- Förderung von Kooperationen zwischen Schulen und kulturellen Einrichtungen
10. Schön hier, bitte weitersagen- Tourismus ist was zählt!
Tourismus ist ein zentraler Faktor der regionalen Wirtschaft für den Vogelsbergkreis.-Er ist ein wichtiger Entwicklungsmotor, von dem Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleister profitieren. Wir setzen uns dafür ein, dass die Tourismusentwicklung als Teil einer Regionalstrategie verstanden wird. Ziel ist es, den Vogelsbergkreis als Wirtschafts-, Lebens-, Tourismus- und Arbeitsregion zu etablieren und die Wertschöpfung vor Ort zu steigern. Hauptziele sind die Wirtschaftsförderung und Fachkräfteansiedlung. Hierzu zählen die Stärkung und Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen und die Förderung regionaler Produkte. Freizeit- und Erlebnisangebote sollten jüngere Zielgruppen ansprechen, insbesondere im Hinblick auf die Ansiedlung von Fachkräften wie jungen Familien.
Eine Tourismusstrategie auf Kreisebene sollte auf klarer Profilbildung, starker Vernetzung der Akteure und einer effizienteren Organisation basieren. Die Wirtschaftsförderung Vogelsbergkreis GmbH und die Vulkanregion Vogelsberg GmbH sollten stärker miteinander verzahnt werden, um Ressourcen zu bündeln. Es sollten Netzwerke gebildet werden, in denen Familien-Unternehmen und Selbständige stärker mit einbezogen werden. Das Markenprofil der Region ist nicht klar differenziert, es fehlt eine emotionale Leitstory.
Vorhandene Förderprogramme zur Entwicklung des ländlichen Tourismus und Infrastrukturprogramme sollten evaluiert und beantragt werden. Der Vogelsbergkreis sollte sich dem Wettbewerb mit anderen Tourismusregionen stellen, Leuchtturmprojekte entwickeln und aktiv an Tourismuspreisen teilnehmen, um den Status Quo im Ranking mit anderen Tourismusregionen festzustellen. Digitale Sichtbarkeit sollte durch KI-Empfehlungen der Destination, Online- Datenmanagement und datenbasiertes Marketing erreicht werden.
Der Vogelsberg bietet als Natur- und Aktivregion Standortvorteile, es fehlt aber derzeit an mangelnder Sichtbarkeit und fehlender strategischer Steuerung. Die FDP Vogelsberg steht für die Entwicklung einer unternehmerischen, effizienten und zukunftsorientierten Tourismuspolitik.
Wir fordern:
- Ein klares Profil der Destination Vogelsberg
- Eine stärkere Verzahnung von Tourismus und Wirtschaftsförderung
- Eine Tourismus-Offensive initiiert durch den Landkreis
- Abschaffung der Parkgebühren am Hoherodskopf und freie Zugänge für alle Bürger.
11. Alles Abfall? Die Verwertung ist was zählt!
Die Einsammlung des Abfalls im Vogelsbergkreis wird durch den Zweckverband Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis (ZAV) organisiert, der durch die 19 Städte und Gemeinden und den Landkreis gebildet wird. Das hat sich aus Sicht der Freien Demokraten bewährt, die in der Verbandsversammlung des ZAV derzeit eine Fraktionsgemeinschaft mit der CDU bilden. In dieser Konstellation setzen wir uns mit wechselnden Partnern für eine marktwirtschaftliche Lösung zur Einsammlung der verschiedenen Abfälle ein, um die Kosten für den Verband und damit auch die Gebührenbelastung für den Bürger gering zu halten. Da sich die Rahmenbedingungen der Abfalleinsammlung durch ständig neue Gesetze und Verordnungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene ständig ändern, ist dies aus unserer Sicht auch der einzig gangbare Weg, um hier flexibel genug reagieren zu können. Dabei setzen wir auf die bewährten Holsysteme bei Restmüll, Papier, Biotonne und Sperrmüll, sowie der gelben Tonne und auf Bringsysteme bei Bioabfall und Glas in den Gemeinden und Dörfern, sowie dem Entsorgungszentrum Bastwald als Anlieferungsort für Abfälle aller Art. Jede weitere Ausweitung von Hol- und Bringsystemen würde nur wenigen Bürgern nützen und ist aus unserer Sicht mit einer unverhältnismäßig höheren Gebührenbelastung für alle Bürger verbunden. Eine Rekommunalisierung der Abfalleinsammlung lehnen wir ab.
Wir fordern:
- Die Beibehaltung von marktwirtschaftlichen Verfahren (Ausschreibung) bei der Einsammlung der verschiedenen Abfälle
- Transparente Gebührenkalkulation und Rückgabe von Überschüssen an die Gebührenzahler
- Weiterentwicklung und Modernisierung des EZV am Bastwald zum modernen Wertstoffhof.
