Freie Demokraten im Dialog mit Industrie und Handelskammer
Foto v.l.n.r.: Hans-Otto Kneip, Wolfgang Berns, Felix Kibellus, Werner Böhm, Leopold Bach, Dominik Erb, Christian Thiel, Dennis Pucher, Mario Döweling, Anna-Lena Benner-Berns, Dr. Hermann Otto Solms
Alsfeld – Wie sind die Unternehmen im Vogelsberg und im Landkreis Gießen durch die Corona-Krise gekommen? Wie bewerten unsere heimischen Unternehmen den Wirtschaftsstandort Vogelsberg? Und wo kann Politik ansetzen um den Vogelsbergkreis und die ländlichen Gebiete Mittelhessens voran zu bringen? Diese und viele weitere Fragestellungen diskutierte der Bezirksvorstand der Freien Demokraten in Mittelhessen in einem intensiven Gedankenaustausch mit der Industrie und Handelskammer.
Grundlage der Diskussion bildete die unter dem Titel „Corona 2021“ durchgeführte detaillierte Standortumfrage der IHK Gießen-Friedberg, deren Ergebnisse von Christian Thiel, Referent für Standortpolitik, erläutert wurden. So bewerten die Unternehmen den Standort im Zuge der Corona-Pandemie etwas schlechter im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Lediglich 16 Prozent der Unternehmen geben an, dass sich die Entwicklung verschlechtert – acht Prozent, dass sie sich deutlich verschlechtert hat. Für den Bezirksvorsitzenden Dennis Pucher ein Ergebnis, das positive Signale sendet: „Im Umkehrschluss bewerten damit mehr als dreiviertel der Unternehmen die Situation in unserer Region genauso positiv, oder besser als im Jahr 2019. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass unser heimischer Mittelstand im Vergleich zum globalen Wettbewerb gut durch die Corona-Krise gekommen ist. Darauf lässt sich aufbauen“, resümiert der Bezirksvorsitzende.
Dr. Hermann Otto Solms, Ehrenvorsitzender der FDP, macht hierfür zwei klare Erfolgsfaktoren aus: „Die mittelhessische Hochschullandschaft mit zwei Universitäten und der technischen Hochschule sowie die gute Verkehrsanbindung an den Flughafen sind enorm wertvoll für unsere mittelständischen Unternehmen. Diese Standortvorteile müssen wir stärken und weiter ins Schaufenster stellen, damit gerade die ländlichen Gebiete unserer Region als Wirtschaftsstandort gestärkt werden.“
Insbesondere die Verkehrsanbindung sieht Mario Döweling, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Vogelsberger Kreistag, als wichtigen Faktor, in dem noch viel Potential für den Vogelsbergkreis liegt. Vor allem Gewerbegebiete entlang der Autobahnen A5 und A49 bieten aus seiner Sicht Entwicklungschancen für die Region. Ob interkommunale Gewerbegebiete nach Vorbild des Gewerbeparks Oberhessen in Nidda ein Vorbild sein könnten ist aus Sicht der FDP eine spannende Frage. „Sechs Kommunen entwickeln in Nidda einen Gewerbepark mit bester Verkehrsanbindung, der zu einem innovativen Exzellenzstandort entwickelt werden soll. Alle beteiligten Kommunen profitieren davon, auch wenn sie selbst keine direkte Autobahnanbindung haben. Das ist ein Modell, das ich mir in ähnlicher Form auch für den Vogelsbergkreis vorstelle.“, so Döweling. Allerdings müsse dies noch in der kommunalen Familie diskutiert werden, der Kreis könne hier lediglich moderieren. „Die endgültige Entscheidung trifft die Kommunalpolitik vor Ort“, so Döweling abschließend.
Der weitere Dialog zwischen den Freien Demokraten und der Industrie und Handelskammer war geprägt von den aktuellen Herausforderungen des heimischen Mittelstandes durch die die Folgen des Ukraine-Krieges und den unterbrochenen Lieferketten auf dem Weltmarkt. Diese sind in der aktuellen Standortumfrage noch nicht eingeflossen und werden voraussichtlich ein bestimmender Faktor der nächsten Befragung sein.